Von 100 auf 1: In vier Schritten zum passenden Antriebshersteller

Branche

Textilindustrie

Fact Box

Berücksichtigung von 100 Antriebshersteller in der Evaluierung
Effektive Selektion in 4 Stufen nach technischen und betriebswirtschaftlichen Kriterien
In der letzten Stufe fundiertes Produkt- und Prozessaudit der Top 3
Frühzeitige Aufdeckung und Klärung kritischer Punkte im Vorfeld der finalen Entscheidung

Services

Technologieevaluierung

Ausgangssituation

Antriebssysteme zählen im Maschinenbau zu den zentralen Schlüsselkomponenten. Sie sind für den Anwender mit ihrer technischen Funktionalität mitentscheidend für die Performance der Maschine und bestimmen für den Maschinenhersteller massgeblich Markterfolg und Rentabilität über den gesamten Lebenszyklus. Ausschlaggebend hierfür ist ein spezifischer Mix aus technischen und betriebswirtschaftlichen Kriterien. Um sich die am Markt vorhandenen Möglichkeiten nicht zu früh zu verbauen und trotzdem zügig zu der bestmöglichen Antriebslösung zu kommen, vertraute der Arboner Stickereimaschinenhersteller Saurer auf den mehrstufigen Evaluierungsprozess von Pantec, der für sämtliche kritischen Technologiekomponenten eingesetzt werden kann.

Der Evaluierungsprozess für die Antriebskomponenten berücksichtigte mehrere unterschiedliche Maschinensysteme, unter anderem die Modellreihe Epoca 7.

Die Auslöser für einen Evaluierungsprozess sind vielseitig. Veraltete Technologien, fehlende Funktionalitäten oder die Entwicklung einer neuen Maschinengeneration sind Anlässe, bei denen sich Maschinenbauer nach neuen Lösungen umschauen.  Beim Arboner Stickmaschinenhersteller entsprach die Servoantriebsplattform nicht mehr dem Stand der Technik. Die Aufgabenstellung des Maschinenhersteller an Pantec war demnach, für die kommenden Maschinengenerationen unter Berücksichtigung aller relevanter Aspekte potentielle langfristig bestgeeignete Antriebssysteme zu identifizieren.

Projektauftrag

Identifikation der zwei bestgeeigneten Servoantriebssysteme nach dem 390 Grad Evaluierungsmodell von Pantec:

  • Berücksichtigung mehrerer Maschinenmodelle
  • Technische und kommerzielle Vorbereitung zur Endverhandlung

Projektumsetzung

Das Fundament - präzise Anforderungen

Vor dem Projektstart wurden in einem gemeinsamen Workshop auf Basis unserer umfassenden Checklisten für jede Stufe Bewertungskataloge, welche eine möglichst objektive und vor allem fundierte Beurteilung ermöglichen, erstellt.

Dabei ging es nicht nur um eine umfassende Beschreibung, sondern auch um die Definition von Ausschlußkriterien, die als massiver Prozessbeschleuniger wirken können.


Breitgefasster Start, effektive Selektion

Für die erste Stufe stellte Pantec eine Liste mit 100 Antriebssystemherstellern bereit. Daraus wurden aufgrund erweiterter Basiskriterien rund 30 mögliche Anbieter herausgefiltert, welche im Folgenden einer genaueren Betrachtung unterzogen werden.

Dabei standen neben den Möglichkeiten hinsichtlich Motoren- und Gebertypen, Sicherheit und Kühlung auch um Fragen zum Reifegrad des Antriebssystems, Vertriebs- und Servicenetzwerk sowie die zu erwartenden Lieferzeiten im Vordergrund. So konnte bereits in einer frühen Phase die Spreu vom Weizen getrennt werden.

Die zehn daraus erstgereihten Unternehmen erhielten in der Folge von Pantec eine Einladung zu einem Hearing, welches entsprechend einer umfangreichen Agenden-Liste durchgeführt wurde. Die resultierende Auswertung ermöglichte es, für die konkrete Aufgabenstellung die drei besten Antriebshersteller herauszufiltern.

Von der Masse zur Klasse

Das Pantec Evaluierungsmodell - hier adaptiert für das Thema Antriebstechnik - bietet sich zur nachhaltigen Auswahl von Schlüsselkomponenten im Maschinenbau an.

Mit Detailanalysen und Simulationen zur technisch optimalen Lösung

Mit dem Vorliegen dieser Top 3 starten die Pantec-Ingenieure eine umfangreiche technische Analyse der Lösungsvarianten. Diese umfasste unter anderem die Ausarbeitung eines Kühl- und Sicherheitskonzeptes, Berücksichtigung des Montage- und Wartungsaufwands, Servicierbarkeit  sowie die Modularisierung hinsichtlich kundenspezifischer Lösungen und Logistik. Simulationen rund um das Lastverhalten rundeten die Analyse ab. Dabei wurde die Kundenmaschine in ihren wesentlichen mechanischen Eigenschaften modelliert, damit konnte mit der Simulationssoftware SERVOsoft® die Belastung der Antriebe verifiziert werden. Parallel dazu wurden verschiedene Anwendungsfälle definiert und diese im Pantec-Testcenter überprüft. In Kombination mit den Simulationen konnte so gewährleistet werden, dass alle technischen Anforderungen auch im Betrieb zuverlässig und langfristig erfüllt werden.

Verifizierung der Antriebsauslegung: Die Simulation des Lastverhaltens der Maschine mit SERVOsoft® garantiert die Tauglichkeit der untersuchten Antriebe.

Vor-Ort-Auditierungen der Prozesse geben Sicherheit

Im letzten Schritt wurden die Prozesse der ermittelten Top 3-Anbieter von einem Auditteam auf Herz und Nieren geprüft. Anhand allgemeiner Punkte sowie konkreter Geschäftsfälle wurden dabei die relevanten Abläufe der Hersteller durchleuchtet. Dem Auditteam ging es vor allem um die Themenbereiche Risikomanagement und Kommunikation - zwei zentralen Punkten um zu erkennen, ob die Lieferanten in der Lage sind, langfristig - auch unter eventuell auftretenden aussergewöhnlichen Umständen - zuverlässig zu liefern.

Bei der Auditierung orientiert sich Pantec stark an der Medizintechniknorm ISO 13485, deren Elemente auch im Industrieumfeld hervorragend angewendet werden können. Denn die Qualität der Mitarbeiter in den Produktionsprozessen und die Integration von Circle Testing gehen über die ISO 9001 hinaus, sind aber entscheidend für die Produktqualität. Auch die Aufdeckung und Regelung unklarer Punkte war ein wichtiges Thema auf der Agenda - so kann beispielsweise jede Bauteil- oder Softwareänderung im Antrieb teils massive Aufwendungen auf der Steuerungsseite generieren. Werden diese Auswirkungen früh erkannt und ein Bewusstsein dafür geschaffen, erspart man sich Probleme im Lebenszyklus der Maschine.

Das Ergebnis: eine fundierte Entscheidung

Saurer konnte letztlich mit zwei Herstellern in die Endverhandlungen gehen. Die Vertragsausarbeitung sowie die Abstimmung der Servicevereinbarung erfolgten durch ihn selbst. Dabei unterstützten ihn alle Informationen und die gesammelten Eindrücke, eine fundierte Entscheidung für seinen zukünftigen Vorzugslieferanten zu treffen.

Der gesamte Auswahlprozess bewährte sich vor allem dadurch, dass er am Anfang keine Lösung ausschliesst und zum Schluss eine aus kaufmännischer und technischer Sicht fundierte Entscheidung ermöglicht, welche auch die persönlichen Präferenzen der Beteiligten abbildet.

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Stefan Safran

Leiter Business Unit
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Markus Hanefeld

Business Development
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